Lebt die Waldwirtschaft in der Schweiz von Subventionen?
Nein, der Anteil staatlicher Beiträge macht im Schweizer Schnitt nur einen kleinen Teil des Betriebsergebnis aus. Trotzdem können heute die anderen Waldleistungen allein mit dem Verkauf von Holz nicht mehr finanziert werden. Rund die Hälfte der Forstbetriebe in der Schweiz schreibt rote Zahlen. Die Beiträge Von Bund und Kantonen sind also wichtig, um die vielfältigen Leistungen, welche die Gesellschaft vom Wald erwartet, zu finanzieren.
Gemessen an der Waldfläche und im Vergleich zu anderen Bereichen z. B. der Landwirtschaft fliesst nur sehr wenig Geld in die Waldwirtschaft. Diese Gelder werden auch nicht einfach pauschal gesprochen, sondern sind im Rahmen von Leistungsvereinbarungen zwischen Bund, Kantone und Waldbesitzer an klar definierte Qualitätskriterien gebunden. 9 von 10 Schweizer geben an, dass sie diese Beiträge für den Wald als berechtigt ansehen. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren sogar noch gestiegen.
Der grosse Teil der Gelder fliesst dabei in die Schutzwaldbewirtschaftung. Ohne diese wäre die Waldpflege in dem häufig steilen und unwegsamen Gelände nicht gewährleistet. Im schlimmsten Fall kann der Wald seine Schutzleistung nicht mehr erbringen und es müssten teure Verbauungen gebaut werden. Diese kämen bis zu 10x teurer als die Pflege der Schutzwälder. Weitere Beiträge gibt es unteranderem für Wiederaufforstungen nach grösseren Waldschäden oder für defizitäre Pflegemassnahmen z B. in jungen Wäldern. Dazu kommen Beiträge für Biodiversitätsmassnahmen wie Naturwaldreservate oder Waldrandaufwertungen.
Der Wald liefert der Gesellschaft mehr als nur Holz. Die Sicherstellung dieser vielfältigen Leistungen darf dementsprechend auch etwas kosten.