Schlossbadi – Ein Hallenbad aus Holz
Bauen mit Schweizer Holz liegt im Trend. Der einheimische Rohstoff wächst nach und wird schonend und ohne lange Transportwege bereitgestellt. Besonders in Krisenzeiten gilt er als versorgungssicher und ist somit einer der wichtigsten Rohstoffe der Schweiz. Auch der Neubau der Schlossbadi Frauenfeld wird aus Schweizer Holz erstellt. Sogar mit Holz aus dem eigenen Frauenfelder Wald. Die Vorteile des Bauens mit Schweizer Holz liegen auf der Hand: Eine exakte Vorfertigung ermöglicht eine schnelle Montage auf der Baustelle und somit eine kürzere Bauzeit. Ausserdem können bei einem Holzbau nach Erreichen der Lebensdauer viele Bauteile wiederverwendet werden. Diese sogenannte Kaskadennutzung ermöglicht einen sparsamen Umgang der Ressource Schweizer Holz und sorgt dafür, dass der gespeicherte Kohlenstoff über Generationen der Atmosphäre entzogen bleibt. Das Bauprojekt Schlossbadi ist Minergie-P-ECO zertifiziert.
Wie der Entscheidungs- und Planungsprozess abgelaufen ist, und welche Akteure involviert sind erfahren Sie im ersten Teil unserer Webdoku.
Wählen Sie auf der Karte die verschiedenen Standorte an.
Begeben Sie sich auf die Reise des Holzes vom Wald, über das Säge- und Leimwerk, bis zu dem Gebäude, das entsteht.
Försterinnen und Förster, wie Mathias Rickenbach, nehmen in der Schweizer naturnahen Waldbewirtschaftung eine wichtige Rolle ein. Sie stellen sicher, dass in einem bestimmten Zeitraum nur so viel Holz geerntet wird, wie wieder nachwächst. So wächst heute im Schweizer Wald jedes Jahr mehr Holz nach, als geerntet wird oder natürlich abstirbt (Dafür sorgt auch eines der strengsten Waldgesetze der Welt.). Auch die Beratung der Waldeigentümer ist Aufgabe der Försterinnen und Förster. Diese ist bei Waldbesitzer Alfred Wellauer höchst willkommen. Denn die aufwendige Pflege der jungen Bäumchen und die Ernte von Schweizer Holz benötigt Fachwissen und eine gute Planung. Der Erlös aus dem geernteten Schweizer Holz ist unverzichtbar, um die Waldbewirtschaftung zu gewährleisten, die wiederum zur Pflege und Stabilität des Waldes beiträgt. Denn ein gesunder und widerstandsfähiger Wald liefert nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Schweizer Holz, sondern kann auch andere Ansprüche der Gesellschafft erfüllen. Der Wald schützt uns vor Naturgefahren, filtert unser Trinkwasser und bietet Raum für Freizeit und Erholung. Ausserdem bindet und speichert er Kohlenstoff und bietet Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten.
Welchen Bezug der Förster Rickenbach und der Waldeigentümer Wellauer zur Schlossbadi haben und was sie für die Arbeit im Wald motiviert, erfahren Sie im zweiten Teil unserer Webdoku.
Mit der gezielten Entnahme von Bäumen kann Förster Rickenbach den Wald in eine zukunftfähige Richtung lenken. Das Holz von diesen Bäumen wird dann für Bauprojekte wie der Frauenfelder Schlossbadi verwendet. Gleichzeitig bildet die vorhandene Naturverjüngung schon bald die nächste Baumgeneration. Diese kommt meist besser mit dem künftigen Klima zurecht und sichert die Waldleistungen auch für unsere Nachkommen. Mit dem Verwenden von regionalem Schweizer Holz wird also direkt die Waldpflege gefördert und so dem Wald geholfen, seine Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.
Im Klimawandel kommt dem Wald eine weitere wichtige Rolle zu. Durch die Photosynthese saugt er CO2 aus der Atmosphäre und bindet den Kohlenstoff im Holz. Wenn dieses Holz in langlebigen Holzprodukten, wie der Frauenfelder Schlossbadi, verbaut wird, bleibt der Kohlenstoff weitere Jahrzehnte gespeichert. Gleichzeitig wachsen im Wald neue Bäume nach und die Gesamtmenge Kohlenstoff, die im Wald und in Holzprodukten gespeichert ist, nimmt zu.
Welche Leistungen der Frauenfelder Wald sonst noch erbringt und wie das Schweizer Holz aus dem Wald transportiert wird, erfahren Sie im dritten Teil unserer Webdoku.
Beim Bauen mit Schweizer Holz profitiert nicht nur der Wald. Auch viele KMU sind Teil der Wertschöpfungskette Wald und Holz. So auch der Familienbetrieb der August Brühwiler AG, die in ihrem Sägewerk in Balterswil einen Teil des Schweizer Holzes für die Frauenfelder Schlossbadi einschneidet.
Beim Sägen der Leimholzlamellen fallen Holzreste an, aus denen im Sinne eines effizienten Umgangs mit dem Rohstoff Schweizer Holz, Energie gewonnen wird. Dies geschieht in der betriebseigenen Holzenergiezentrale, die mit der überschüssigen Wärmeenergie das Fernwärmenetz der umliegenden Gemeinden speist. So fällt kein Transport an und fossile Brennstoffe, wie Öl oder Gas werden substituiert.
Wie das Rundholz sortiert wird und was Patrick Brühwiler besonders stolz macht, erfahren Sie im vierten Teil unserer Webdoku.
Die nächste Station in der Verarbeitungskette ist das Leimwerk der August Brühwiler AG in Bissegg. Für das Projekt Schlossbadi werden dort Tragelemente hergestellt. Dafür werden die zuvor in Balterswil gesägten Leimholzlamellen getrocknet und zu keilverzinkten Brettschichtholzträgern verleimt.
Dank dieser raffinierten Verleimungstechnik können Tragelemente in jeder Dimension hergestellt werden, die es in Sachen Elastizität, Gewicht und Tragfähigkeit ohne weiteres mit Beton oder Stahl aufnehmen können. Das alles aus einem regionalen, nachwachsenden Rohstoff, der, anstatt CO2 auszustossen, sogar aktiv speichert. Auch die 28 m langen Hauptträger der Schlossbadi wurden auf diese Weise hergestellt. Dies geschah in der Aargauischen Hüsser Holzleimbau AG und bedurfte eines Spezialtransportes. Trotz dieses Transportes schneidet Schweizer Holz in Sachen CO2-Ausstoss noch um Längen besser ab als alternative Baustoffe.
Wie die einzelnen Arbeitsschritte in der Leimholzproduktion aussehen und welche Maschinen zum Einsatz kommen, erfahren Sie von Rolf Schwager im fünften Teil unserer Webdoku.
Nach einem eindrücklichen Spezialtransport wurden die Tragelemente aus Schweizer Holz in der Schlossbadi eingesetzt. Vertreterinnen und Vertreter aus der Bauherrschaft, der Planungsbüros und den ausführenden Betrieben treffen sich zur Halbzeit der Bauphase.
Was auffällt: Der Stolz steht den Anwesenden ins Gesicht geschrieben. Schweizer Holz aus dem eigenen Wald, gesägt und verarbeitet in der Region - das berührt. Es stärkt nicht nur die Identifikation mit dem Bauprojekt, sondern sorgt nicht zuletzt auch dafür, dass Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze in der Region erhalten bleiben.
In den kommenden Monaten wird der Rest des Bauprojekts fertiggestellt.
Wie geht es weiter mit der Schlossbadi? Begleiten Sie uns auf dem Weg bis zum fertigen Gebäude.